vor sehr langer zeit, so lang, dass es schon fast verjährt ist, habe ich
hier mal angekündigt, in den urlaub zu fliegen. das ist jetzt zwar schon über sechs monate her...aber die reise war einfach zu toll, um sie hier nicht noch einmal zu erwähnen! und ein bisschen sommer im winter kann man ja auch immer gut gebrauchen ;)
zuerst mal muss ich sagen, ich hatte nicht erwartet, dass allein reisen SO gut funktioniert. ich dachte mir schon, dass ich sicherlich ein paar leute kennenlernen würde, aber auch, dass es wohl ein paar abende geben würde, an denen ich einfach mal allein wäre – was ja an sich auch nicht so schlimm gewesen wäre. ist aber nie passiert. denn eigentlich musste man nur in sein hostel einchecken, zur ersten person, die man sympathisch fand, sowas sagen wie "hallo, wie heißt du, woher kommst du?" und schon hatte man jemanden, mit dem den abend verbringen, kochen, essen oder trinken konnte. das klingt jetzt ein bisschen nach zweckgemeinschaft. aber ich habe wirklich sehr nette leute getroffen und hatte eine ziemlich interessante und abwechslungsreiche zeit!
los ging's in
granada, einer sehr schönen stadt! viele kleine, gemütliche gassen (das find ich eh immer toll), sommerhitze, arabische einflüsse an allen ecken, straßenmusiker (manchmal mit lustigen frisuren, wie man auf dem foto sieht, hihi), die flamenco spielten und für die richtige stimmung sorgten, restaurants, in denen man draußen sitzen konnte...das lebensfrohe leben fand dort sehr südländisch auf der straße statt. sehr toll! :)
ich habe drei nächte dort verbracht und bin sehr, sehr, sehr viel gelaufen, um möglichst die "ganze" stadt zu sehen.
am letzten abend haben wir bis nachts um 4 zu zehnt (oder sogar zwölft?) auf der dachterrasse des hostels gesessen, spanisches bier aus riesen-flaschen getrunken und natürlich hatte auch jemand eine gitarre dabei. das coole war, das wir alle allein unterwegs waren, sich also noch niemand vorher kannte, und wir außerdem (fast) alle aus unterschiedlichen ländern kamen!
am nächsten morgen musste ich nach nur 2 stunden schlaf schon wieder aufstehen, weil ich mir die alhambra anschauen wollte. das geht entweder früh morgens oder nachmittags. da ich an dem tag noch weiterfahren wollte, musste ich eben morgens hin.
es hat sich aber auf jeden fall gelohnt! arabischen baustil hatte ich vorher noch gar nicht so großartig gesehen...war mal was neues und wirklich sehr schön.
danach ging's mit dem bus weiter nach
málaga, wo ich irgendwann spätnachmittags ankam. eigentlich wollte ich dann noch ein bisschen durch die stadt laufen, aber ich war so müde, dass ich erst mal im hostel rumgegammelt habe. dann haben mich vier australier zum sehr üppigen barbecue eingeladen und ich habe das stadt gucken auf den nächsten tag verschoben. war wieder ein sehr netter abend, es gab sangria und die sofas auf der terrasse waren ziemlich gemütlich.
am nächsten tag habe ich dann gemerkt, dass der letzte bus zu meinem nächsten ziel schon halb vier abfuhr. deswegen musste ich mich mit ein bisschen stadt anschauen ziemlich beeilen, und bin unglaublich unvernünftig in der allergrößten mittagshitze auf einen festungs-berg gehetzt, um die stadt von oben zu sehen. ich hatte wirklich angst, einen herzinfarkt oder ähnliches zu bekommen...es war so anstrengend und so heiß!...habe aber dank zwei litern wasser und meiner guten, körperlichen verfassung (jaha) zum glück überlebt. der ausblick hat für die hetzerei wirklich entlohnt! und auch für den stress, den ich danach dann noch hatte, um den bus zu kriegen...nunja...
im kleinen windsurfer-ort
tarifa war dann etwas mehr urlaubs- statt stadtstimmung angesagt. ich war viel mit zwei australierinnen und zwei engländerinnen unterwegs, wir sind durch bars gezogen, haben mit einer gruppe hawaiianer was getrunken (aber leider verpasst, uns die kontaktdaten geben zu lassen, haha), waren am strand und sehr schön essen.
ein super highlight (yeah) war, dass ich das erste mal in meinem leben im atlantik schwimmen war, weil tarifa (übrigens der südlichste ort europas, wuhuu) die "grenze" zwischen mittelmeer und atlantik markiert. leider wusste ich das in dem moment nicht, weil ich das schild erst am nächsten tag entdeckt habe. hm...
der nächste stop war
cádiz. als ich das hostel im internet buchen wollte, war es leider schon voll. aber ich wollte unbedingt dorthin, deswegen habe ich es einfach mal versucht und vor ort nachgefragt und hatte zum glück glück. ich habe sogar noch ein bett bekommen. eine weitere möglichkeit wären nämlich hängematten auf dem dach gewesen, die billiger als betten waren und auch ständig genutzt wurden. coole idee, finde ich! und überhaupt: saucooles hostel! falls ihr mal nach cádiz kommt, geht auf jeden fall ins casa caracol. also...zumindest wenn ihr mehr wert auf lockere hippie-wg-atmosphäre legt, als auf schöne betten und komfort :)
die leute dort waren auf jeden fall alle sehr nett, die, die im hostel geabeitet haben, haben irgendwie auch den ganzen tag dort verbracht und saßen abends mit den gästen zusammen auf der tollen dachterrasse, wo wir gemeinsam gegrillt haben.
die stadt an sich war ebenfalls ganz schön. spanisch halt und wieder voller kleiner gassen. außerdem gab es strände. joa...
ein witziger zufall war, dass ich im hostel jemanden kennengelernt habe, mit dem mein mitbewohner christophe in der schule war. die welt ist tatsächlich sehr klein.
die letzte stadt war
sevilla und wieder im inland. am ersten abend war ich mit zwei australiern (ja, schon wieder) aus meinem zimmer bei einer kneipentour dabei. normalerweise stehe ich ja nicht auf solche organisierten "und JETZT haben wir alle spaß auf knopfdruck! juhu!"-veranstaltungen. aber erstaunlicherweise war die sogar richtig und gut und hat echt spaß gemacht! war eine lustige, bunt gemischte gruppe.
nach einem weiteren netten abend auf der dachterrasse des hostels, war meine reise allein dann leider auch schon wieder vorbei, und ich bin mit dem bus
weiter nach portugal zu den anderen gefahren. in den urlaub, sozusagen :)